Dienstag, 1. April 2008
...und dann kam alles ganz anders
Auf Dienstag folgt Mittwoch, und nachmittags erfahre ich dann aus heiterem Himmel, daß ich (neben einigen anderen) aufgrund unserer Arbeitsverträge gekündigt werden. Auf den ersten Schock hin ("ich habe nicht die Nerven zum Hausbauen und gleichzeitig Job suchen") haben wir trotzdem nochmals evaluiert: ein paar Wochen Arbeitslosigkeit oder Resturlaub nutzen, um trotzdem zu beginnen? Oder zumindest einen Teil errichten, für den man keine Fremdfinanzierung braucht. Aber was hilft mir ein Keller, der dann lange Zeit auf Geschosse über ihm wartet? Nichts.
Da ist es vielleicht doch besser, das Projekt in die Zukunft zu verschieben, um 1/2 Jahr, oder 1 Jahr cirka. Probleme gibt es ja keine, denn die Baubewilligung gilt für 2 Jahre (erst dann muß man eine neuerliche Bauverhandlung führen). Freilich, wir haben schon Firmen und natürlich die Verwandtschaft / Bekanntschaft in Alarmbereitschaft versetzt und müssen jetzt absagen. Aber ich glaube, die verstehen die Situation ganz gut. Und immerhin können wir uns in einem Jahr wieder etwas Eigenkapital ersparen - auch nicht schlecht.
Außerdem können wir dann neue und noch mehr Kostenvoranschläge einholen, und überhaupt: man kann alles immer so hindrehen, daß es gut aussieht.
Ich werde aber weiterhin hier bloggen, wenn es etwas Neues zum Projekt gibt. Stay tuned.
Donnerstag, 6. März 2008
Die Bauverhandlung
Dann tippte der Bauamtsleiter der Gemeinde das, was ihm der Gebietsbauamtler diktierte in den Computer. Wir plauderten derweil mit dem Planer über dies und das. Schließlich war die Niederschrift fertig, alle unterschreiben. Habe die Ehre. Wiederschaun.
Jetzt haben die Anrainer zwei Wochen Zeit, berechtigte Einsprüche zu deponieren. Sollte aber nicht vorkommen, da wir uns ja an alle Vorschriften halten. Außerdem haben wir schon informell bei den direkten Anrainern vorgesprochen, damit die auch ein Gesicht zu den Namen haben.
Donnerstag, 28. Februar 2008
Die erste Schockwelle
- "Althäuslbauer", die in den frühen 90ern gebaut haben und sagenhaft geringe Schillingbeträge nennen
- Die Faustregel: 1.500EUR pro m2 Wohnfläche und 700EUR pro m2 Keller
- Der Irrglaube, die Personalkosten wären der größte Brocken am Häuslbauen, und den könnte man ja durch Eigenleistung leicht drucken
- Zahlen aus einem Buch, die aber so unglaublich hoch klingen... das kann doch nicht wahr sein
Man einigt sich auf Schätzungen, dann folgen die Anschläge. Aber hier kann man mit Matthias Schleim sprechen: beim ersten Mal tats noch weh. Und als dann der erste Voranschlag für die Fenster ohne Verhandeln bei 70% der erwarteten Summe liegt, kommt sogar eine kleine Freude auf. Um es auf den Punkt zu bringen: zu den ersten Schätzungen mußte ich 18% dazurechnen (und das ist keine Kleinigkeit!)
Wenig hilfreich ist dann auch, wenn gut meinende Zeitgenossen beim Betrachten des Plans die Augen aufreißen und völlig entsetzt feststellen, wie (unnötig) groß man doch baue. Bei der Planung und Kostenschätzung muß man auch bedenken, daß einige Kosten proportional mit der Wohnfläche (z.B. Estrich) steigen, andere wieder nur mit der Anzahl der Räume (z.B. Türen), wieder andere hängen auch von der Form der Räume ab (z.B. Kosten für die Zwischenmauern).
Wir haben eher große Räume, aber nur um 3 mehr als ein Standardfertighaus (angenommen mit WZ, Kü, 2x WC, Du, Bad, 2x Kind, Eltern, VR, AR). Für alle, die auch ans Bauen denken, kann ich von der Kostenseite zum jetzigen Zeitpunkt sagen (Kostenschätzung aufgrund von großteils Kostenvoranschlägen, kleinere Posten geschätzt)*:
- Wohnfläche: 1000-1100EUR/m2
- Keller + NGB: 500-550 EUR/m2
Setzt man dagegen ein Fertighaus, z.B. ELK Komfort 143 mit Keller, so zeigt sich:
- 141m2 WNFl., Keller ca. 85m2
- Grundpreis 87.000EUR
- Material für den Innenausbau in Eigenregie: 21.500EUR
- Keller: 32.800EUR
- Aufpreis für Sonderausstattungen um in etwa unserem Standard zu entsprechen (z.B. Lüftungsanlage): 33.200EUR
- Summe somit: 174.500EUR
- Wohnfläche: 950EUR/m2
- Keller: 475EUR/m2
Man sieht: der m2-Preis liegt nur mehr geringfügig unter unserem. Ist aber: nicht Massivbauweise, Rollläden statt Raffstore, bei Ausstattung ist teilw. Qualität nicht so gut.
Unterm Strich kommt bei exakt gleicher Ausstattung vermutlich ein ähnlicher Wert raus wie bei uns - mit dem Unterschied, daß es beim Fertighaus Kostensicherheit gibt, keine Überraschungen und der Rohbau in wenigen Tagen errichtet ist.
Also warum nicht Fertigteil? Warum? Darum!
* Darin enthalten: Planung, Gebühren, Anschlüsse, Aufschließung, Baust.Einrichutung, Rohbau Baumeisterarbeiten, Dachstuhl, Dach, Spengler, Fenster, Türen, Sanitär, Heizung, Lüftung, Elektro, div. Verkabelungen, Estrich, Innenputz, Fassade, Bäder + WC, Bödenbeläge
Nicht enthalten: Küche, Außenanlagen, Zaun, Carport/Garage
Mittwoch, 30. Januar 2008
Plan V3, fast fertig
- "Die Alten waren nicht dumm". Man sollte in Zeiten, wo jeder modern baut, auch auf die älteren Häuser schauen und auf die älteren Leute hören. Man muß das ja nicht umsetzen, aber zumindest überlegen.
- Offene Bauweise vs. Rückzugsbereiche: allzu offen und ohne Türen, die man schließen kann, ist insbesondere dann, wenn man Kinder hat, nicht günstig. Jeder will einmal seine Ruhe.
- Den Vorraum mit einer Tür von der Diele trennen.
- Auf finstere Ecken achten; bei Tag sollte man im Haus umherwandeln können, ohne Licht zu brauchen.
- Abstellräume oder Speis vergißt, wer noch nie einen Haushalt geführt hat. Optimalerweise pro Geschoß einen Abstellraum.
- ein wenig im Plan die Ausführung mitbedenken, diverse Ecken und Niveauunterschiede können aufwendig sein
- Für sich selbst bauen, nicht aus Repräsentationszwecken, um andere zu beeindrucken
Montag, 28. Januar 2008
Häuslbauermesse in Mattersburg - Naja
Dann waren auch Aussteller, die eher auf den Jahrmarkt gehören, als auf eine Häuslbauermesse (z.B. Küchenmesserverkauf á la Teleshopping, Schuhputzmaterial).
Vermißt haben wir z.B. Dächer, Lüftungsanlagen, Lehmputz etc.
Naja, immerhin konnten wir einen Zentralstaubsauger besichtigen, und einige Jacuzzi. Und 2 Stunden Zeit haben auch ausgereicht. 4EUR Eintritt nehmen die übrigens von Besuchern.
Sonntag, 13. Januar 2008
Der erste Planentwurf
Jedenfalls haben wir, wie warhscheinlich jeder, selbst auch ein bißchen Plan gezeichnet, diesen Entwurf aber bald in die Schublade gelegt. Stattdessen haben wir unsere Wünsche und Vorstellungen auf 4 Seiten Papier in Textform gebracht. Damit haben wir unseren Planer dann alleine gelassen.
Der Entwurf, bereits fesch in 1:100 ausgefertigt, hat mal nicht schlecht ausgesehen. Aber die Gesamtgröße von 260m2 hat uns dann nachher doch einen gehörigen Schrecken eingejagt. Denn der Planer hat, einmal abgesehen von einer großzügigen Diele und nicht bescheidenen Räumen, nichts anderes gemacht, was wir angeschafft haben. Also haben wir die folgende Idee ad acta gelegt:
Die ursprüngliche geplante Einliegerwohnung
In einer einschlägigen Zeitschrift haben wir was gesehen, was sich "Einliegerwohnung" nennt. Das ist eine separate Wohneinheit (eigener Eingang etc.) im Verbund mit dem eigentlichen Haus, früher als "Ausnahm´" bezeichnet. Da können dann entweder mal alte Kracher hausen, oder selbständige Jugendliche. Da wir aber beides nicht parat haben, stellt sich die Frage, ob man so etwas, doch aufwendiges, "auf Verdacht" errichten soll. Wir sind zu einem "Nein" gekommen.
Stattdessen genüngt ein Gästezimmer, und die Gesamtfläche soll doch etwas bescheidener sein, 200-220m2 sind eh noch immer nicht wenig.